Wie mache ich Notizen?


Ich stelle dir verschiedene Methoden vor, wie du deine Notizen machen kannst. Welche ist deine Methode für deine Notizen?

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Du kannst Notizen machen, so wie du willst!

Du fragst dich warum? Ganz einfach, du bist für deine Notizen selbst verantwortlich. Wenn du keine Gedanken oder wichtige Informationen aufschreibst, dann ist es wahrscheinlich, dass du sie vergisst. Mit Sicherheit kennst du das noch von Oma oder Opa, die gesagt haben: “Das musst du dir merken, nicht aufschreiben!” Ganz ehrlich, da ist was Wahres dran, aber man merkt sich Sachen besser, wenn man sie vorher aufgeschrieben hat.

Mir ist es selbst schon oft so gegangen, dass ich mir gedacht habe: Ach das merke ich mir und wie zu erwarten, hatte ich es nach kurzer Zeit vergessen. Hätte ich es doch lieber mal aufgeschrieben.

Tipps, um effiziente Notizen zu machen*

  • Für jedes Themengebiet empfehle ich ein eigenes Notizbuch zu nehmen. Mit anderen Worten erhältst du dir so eine Struktur und bewahrst Ordnung nach Thema. Das ist mit den unterschiedlichen Fächern in der Schule vergleichbar. Du hast wahrscheinlich auch für jedes Fach einen eigenen Hefter gehabt und nicht alle Fächer in einem Hefter abgelegt. Ich hatte auch für jedes Schuljahr neue Hefter als Beispiel.

 

  • Deine Übersicht im Notizbuch verbessert sich, wenn du für jede Überschrift eine bestimmte Farbe verwendest. Zum Beispiel kannst du für Hauptüberschriften (1., 2. usw.) eine rote Farbe verwenden und für Unterüberschriften grün. Die Farben definierst du selbst nach deinen Vorstellungen.

 

  • Benutze einen Farbstift, um wichtige Wörter hervorzugeben. So findest du die Schlüsselwörter in deinen Notizen schneller wieder.

 

  • Verwende Abkürzungen oder Symbole, um deine Notizen schneller zu Papier zu bringen. Beachte aber auch, dass du ein Abkürzung- und Symbolverzeichnis erstellst. So verhinderst du später das Rätselraten, was das eine oder andere Symbol bedeuten könnte.

 

  • Eine weitere gute Möglichkeit ist nach jeden Absatz einen Schlüsselsatz als Zusammenfassung zu verwenden.

 

  • Du kannst auch verschiedene Farben verwenden für zusätzliche Informationen (grün), Definitionen (rot), wichtige Informationen (grün) und normale Notizen in blau. Die Farbwahl und somit welche Farbe du für was verwendest, bleibt dir überlassen.
  • Den unteren Bereich der Seite kannst du freilassen und für eine Zusammenfassung oder für offene Fragen nutzen. Das ist bei Vorlesungsmitschriften von Vorteil. Aber es hilft dir auch in Besprechungen oder Telefonaten das Wichtige schnell zu finden. So kannst du noch offene Fragen stellen oder auch selbst beantworten, falls möglich.

* How to take efficient and neat notes – 10 note taking tips | studytee, paperless note-taking like a pro – Tom Solid (eBook)

Nachfolgend stelle ich dir fünf Möglichkeiten vor, die für dich eine gute Methode sein können, um deine Notizen aufzuschreiben.

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Fünf Methoden für das Erstellen von deinen Notizen

1. Cornell-Methode**

Das Layout ist die Stärke dieser Methode. Aufgeteilt wird die Seite in drei Teile aufgeteilt, ca. 1/3 links (~6 cm) und 2/3 rechts, unten lässt du Platz für eine Zusammenfassung (ca. fünf cm). Die Teilung der Seite richtet sich nach dem verwendeten Papier A4, A5, …

Der linker Teil der Seite wird für Fragen, Ideen und Schlagwörter verwendet; im rechter Teil werden die wichtigsten Notizen aufgeschrieben, beachte eine Trennung (Querstrich, Absatz oder gleich neue Seite) von neuen Themen; der untere Teil ist für die persönliche Zusammenfassung zur Mitschrift bestimmt (Beantworte die Frage: Worum geht es?).


Während der Besprechung / Vorlesung / etc. wird der rechte Teil des Blattes für deine eigenen Mitschriften verwendet. Schreibe einfach und kurze Wortgruppen, für viel mehr bleibt dir keine Zeit (wortwörtlich mitzuschreiben gelingt nahezu nie).

Verwenden kannst du die Cornell-Methode, um das Gesagte mit deinen eigenen Worten aufzuschreiben, so dass du es auch später noch verstehst und deine Notizen organisieren kannst.

Eine Nachbereitung empfehle ich dir dringend, als Faustregel innerhalb der nächsten 24 Stunden. Mir ist es selbst schon passiert, dass ich nach Tagen meine eigenen Notizen nicht mehr vollständig lesen konnte bzw. nicht wusste was die Aussage der Notiz war ;-).

** Karrierebibel, Unicum, Paperlike

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2. Outlining Methode – Gliederungssystem***

Das Gliederungssystem ist analog einem Inhaltsverzeichnis in einem Buch. Der erste Hauptpunkt in einer Besprechung oder Vorlesung wird an der linken Seite aufgeschrieben (mit Aufzählungszeichen). Ergänzende Gedanken oder Zusatzinformationen werden leicht nach rechts eingerückt und nacheinander notiert. Weitere Hauptpunkte werden wieder mit Aufzählungszeichen an die linke Seite geschrieben. 

Beispiel

  • Hauptpunkt 1
    • Unterpunkt 1
    • Unterpunkt 2
    • Unterpunkt 3
  • Hauptpunkt 2
    • Unterpunkt 1
    • Unterpunkt 2
  • Hauptpunkt 3 …

Die Vorteile der Methode sind das einfache Verstehen der Zusammenhänge zwischen den aufgeschriebenen Punkte und die Beziehung zwischen ihnen. Anwendung findet die Methode bei linearen bzw. geradlinigen Vorlesungen oder Besprechungen. 

Ein Nachteil der Methode ist ein mögliches Verzetteln bei komplexen Vorlesungen (mit Diagrammen oder vielen Formeln). Eine Verwendung der Methode bei komplexen oder chaotischen Besprechungen ist nicht ratsam.

Somit stellt sich dir vermutlich die Frage, ob du diese Methode für deine Notizen auf Arbeit überhaupt verwenden kannst. Ich persönlich schreibe bei Besprechungen ohne konkretes System. Es ist durchaus möglich, dass erst während einer Besprechung ein roter Faden entsteht. Somit sind meiner Meinung kreative Systeme bei Besprechungen zu bevorzugen (Mind Map, Sketch Notes) oder eben deine eigene geordnete oder chaotische Mitschrift. 

*** writingcenter.fas.harvard.edu, missouristate.edu, medium.goodnotes.com 

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3. Charting Method – Diagramm-Methode****


Die Aufteilung der Seite erfolgt in Zeilen und Spalten. Es kann die Größe der jeweiligen Spalte beliebig gewählt werden. Die Hauptthemen kannst du entweder in die erste Zeile (siehe Bild oben) oder die erste Spalte eintragen. Die Diagramm-Methode kann gut mit der Cornell-Methode eingesetzt werden. Ein Beispiel ist, dass du verschiedene Persönlichkeiten als Thema hast und diese bezüglich ihrer Hauptaktivitäten vergleichst (Schulabschluss, erster öffentlicher Auftritt, …). Probiere es einfach aus, ob diese Methode für deine Notizen eine Lösung ist.

**** Paperlike, study.sesetech, learninghub

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4. Mind Mapping – Kartierung*****

Mindmap ist eine kreative Methode, um sich mit einer Hauptidee oder Thema auseinanderzusetzen. Die Beziehungen der einzelnen Ideen oder Unterthemen werden leicht ersichtlich. Im Zentrum steht die Hauptidee oder das Hauptthema, die Abzweigungen sind dann Teilideen (Unterideen) oder entsprechende Unterthemen. Mindmaps mag man oder man hasst sie. Sie sind eine Methode deine Notizen aufzuschreiben.

Es gibt unterschiedliche Vorgehensweisen beim Erstellen einer Mindmap:

  • Old-School (Papier und Stift) mit ausreichend Platz zwischen den einzelnen Abzweigungen
  • Software Lösung am Laptop / PC (z.B. freemind)
  • Software Lösung am Smartphone oder Tablet; Blattgrenzen sind nicht wahrnehmbar (XMind, Mindline, MarginNote – IOS)
  • digitale Notiz-App (wie OneNote) zum Erstellen einer Mindmap dank freien Schreiben

Deine Schritte zur ersten Mindmap

Bevor du auf die Suche nach einem Programm / App gehst, überlege erst auf welchem Gerät du eine Mindmap anfertigen willst. Es gibt zahlreiche kostenlose Apps im PlayStore oder bei AppStore. Meistens ist es aber so, dass kein Import von Mindmaps in der kostenlosen Version möglich ist. Es ist ärgerlich, wenn man eine wirklich gute Mindmap erstellt hat, diese aber nicht exportieren kann oder nur als Bild zu exportieren verfügbar ist. Falls du schon OneNote benutzt, dann kannst du probieren, ob die Möglichkeiten von OneNote für deine Mindmap ausreichend sind.

Die Hauptfrage ist allerdings eine andere, die du dir stellst?

Einfach ausprobieren auf Papier mit Stift oder ein Download zum digitalen testen. Was ist denn besser? Probiere das, was dir Spaß macht. Testest du gerne neue Apps, dann mache einen Download im AppStore/PlayStore. Bist du der Typ, der schnell ein Blatt Papier zur Hand hat und auch einen Stift findet, dann lege so los.

Fällt dir ein Thema spontan ein, dann los. Wenn dir nichts einfällt, wie wäre es mit Urlaub (vergangene, zukünftige), Fernsehserien, gelesene Bücher, …

Mindmap – lokal oder global?

Lokal oder global behandelt den Abschnitt, dass du eine Mindmap digital erstellen willst. Wie eine Mindmap in OneNote geht, habe ich dir schon gezeigt. Da OneNote deine Notizen in der Cloud speichert, kannst du sie vom Handy, Laptop, Browser, etc. abrufen. Es ist also eine globale Lösung eine Mindmap zu erstellen. Eine andere globale Möglichkeit ist eine webbasierte Mindmap-Software zu benutzen. Anbei ein weiterführender Link, bei dem zehn Mindmap getestet wurden.

Meine Empfehlungen

Lokal

Freemind (open source und kostenlos)

Abgespeichert wird unter *.mm. mm steht für mindmap.

Allerdings kann die Mindmap oder zur einzelne Zweige der Mindmap exportiert werden als:

  • html
  • xhtml
  • Java Applet
  • Flash
  • open office writer document
  • Bilddatei (png, jpeg)
  • pdf
  • svg
  •  

Global

Draw.io

Dateiendungen, in denen abgespeichert werden kann:

  • XML file (entspricht *.drawio)
  • Bilddatei (*.png)
  • Vektorbild (*.svg)
  • Html Datei

Wo wird gespeichert?

  • Google Drive
  • OneDrive
  • DropBox
  • GitHub
  • GitLab
  • Trello
  • Download Ordner

Kurzes Einführungsvideo

Aktuell (10.08.22) gibt es keine freie Version von draw.io. Deswegen kannst du auch Lucidchart testen.

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Weiterführende Literatur zum Thema Mindmaps

Das Mind-Mapping Buch (*Werbelink)

Im ersten Kapitel geht es um die Architektur des menschlichen Gehirns.
Wie man vom Brainstorming zum Mindmapping gelangt, wird im zweiten Kapitel behandelt.
Im dritten Kapitel wird aus Chaos Ordnung gemacht; Grundsätze zur Struktur und der persönlicher Stil. Welche Aufgaben man mit Mindmaps erfolgreich erledigen kann, erfährt man im vierten Kapitel. Im Buch wird verständlich beschrieben wie man seine Gedanken ordnet, seinen Assoziationen freien Lauf lässt und seine Gedächtnisleistung vervielfacht. Überprüft werden kann das erworbene Wissen durch zahlreiche Übungen.


Mind Mapping for Dummies (*Werbelink)

Das Buch ist in fünf Teile mit jeweils einzelnen Kapiteln aufgeteilt.

Der erster Teil behandelt die Grundlagen wie Informationen visuell gestaltet und die Grundregeln von Mindmaps angewendet werden. Im zweiten Teil wird gezeigt wie Informationen strukturiert und organisiert werden, die Verwendung der Mindmap für Mitschriften, Besprechungen und Vorbereitung für Reden oder Vorträgen. Die Vorteile der Mindmap Software werden beschrieben und zwei konkrete Programme werden im Teil drei vorgestellt. Fortgeschrittene Methoden werden im vierten Teil behandelt. Viele nützliche und alltägliche Tipps werden im fünften Teil beschrieben.

Das kleine Mindmap-Buch (*Werbelink)

Das kleine Mindmap-Buch ist ein Einsteigerbuch in das Thema rund um Mindmaps. Das Buch lässt sich leicht lesen und die angeführten Beispiele sind leicht nachvollziehbar.

Das Buch ist wie folgt gegliedert:

  • Was ist eine Mindmap?
  • Welche Regeln wende ich zum Erstellen an?
  • viele Einsatzgebiete von Mindmaps
  • Nutzen der Kreativität
  • Anwendung von Mindmaps für zukünftige Herausforderungen

***** paperlike, study.sesetech.com, learninghub.ac.nz

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5. Sketchnotes – Wort-Bild-Kombinationen******

Sketch = Skizze   Note=Notiz, Nachricht

Sketchnotes sind Skizzen, die stichpunktartig mit Text ergänzt werden. Einfache Darstellungen sind empfehlenswert, man verwendet also Entwürfe und erstellt keine Zeichnungen.

Es wird für die Zusammenfassung von Inhalten verwendet.

Für Sketchnotes verwendest du Stift und Papier (traditionell) oder eben eine digitale Alternative. Grundformen (Punkt, Kreis, Dreieck, …) und Symbole (Sprechblasen, Pfeile, Smilies) bilden den Grundbausatz für deine Sketchnotes.

Ein ausführliches Tutorial findest du hier.

Das passende kostenlose E-Book wurde von pb21.de zur Verfügung gestellt (creative commons)

Buchempfehlungen für den Einstieg in das Thema Sketchnotes (Erklärungen und Beispiele)

Sketchnotes im Alltag (*Werbelink)

Aller Anfang ist schwer, das Buch hilft dir einen leichten Einstieg in das Thema Sketchnotes zu finden. Erstelle ansprechende ToDo und Have-fun Listen, Checklisten, die Spaß machen sie zu lesen. Plane deinen Urlaub mit Sketchnotes, schreibe deine Rezepte auf. Mit Sketchnotes werden persönliche Grüße noch individueller und Einladungen noch perfekter! Teste Sketchnotes als eine neue Methode für deine Notizen!

Sketchnotes kann jeder (*Werbelink)

214 Seiten, die dir zeigen, dass du zeichnen kannst. Auch wenn du der Meinung bist, dass du es nicht kannst. Eine kleine Werkzeugkunde vermittelt dir die Grundlagen, um erfolgreich Sketchnotes zu zeichnen. Übungen vertiefen dein Wissen und lassen dich besser zeichnen. Der Aufbau und die Struktur einer Sketchnote wird ausführlich behandelt. Wie du Sketchnotes digitalisieren kannst oder gleich auf dem Tablet erstellt, wird auch im Buch beschrieben.

Leitfaden für Sketchnotes, der alles wesentliche abdeckt

Die Sketchnote Starthilfe (*Werbelink)

Mit der Schritt-für-Schritt Anleitung erfolgreich Sketchnotes erstellen. Das Buch ist der idealer Einstieg in das Thema.

Das Buch gliedert sich in vier Teile:

  • Bildsprache (Bilderwelten, Emotionen, Hilfsmittel)
  • Schriftarten (Blockschrift, Schreibschrift,
  • Feinschliff (Schatten und Farbe, Aufbau einer Sketchnote)
  • Los gehts!

Große Symbolbibliothek für deine Sketchnotes

Sketchnotes: Die große System-Bibliothek (*Werbelink)

zahlreiche Vorlagen zu:

  • Geschäftswelt
  • Tiere
  • Essen
  • Universum
  • Urlaub
  • Natur
  • Mobilität
  • Alltägliches, …

ich hoffe, dass ich dir einen Einblick in mögliche Formen des Notizen machen geben konnte. Ich wünsche dir viel Erfolg bei deiner Methode für deine Notizen!

****** Wikipedia, Sketchnotes lernen, pb21.de

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